Knipst Du noch oder fotografierst Du schon?

Immobilienfoto: In weiß gehaltenes Treppenhaus mit Wendeltreppe
Treppenhaus

Der Hauptunterschied zwischen Knipsen und Fotografieren liegt für mich darin, dass bei dem einen mehr oder weniger spontan auf den Auslöser gedrückt wird, während auf der anderen Seite ganz bewusst Entscheidungen getroffen werden, bevor das Bild gemacht wird.

 

Wenn man bedenkt, dass die Bilder einer Immobilie zu einem großen Teil darüber entscheiden, ob ein Interessent nach einen Besichtigungstermin fragt, erscheint es unklug, der Erstellung solcher Bilder nur geringen Augenmerk zu schenken. So ist beispielsweise der Kauf einer Immobilie für sehr viele die größte Investition in ihrem Leben. Da kann der Interessent sicher erwarten, dass die Fotos, die ihm gezeigt werden, nicht bei einem schnellen Durchgang durch die Liegenschaft nebenbei entstehen.

 

Die Entscheidungen, die einer guten Fotografie zugrunde liegen sind von größerer Anzahl, als man das auf den ersten Blick gemeinhin vielleicht meint. Hierzu zählen z.B.:

 

Parameter an der Kamera:

 

  - welche Blendenöffnung

  - welche Verschlusszeit

  - welche Empfindlichkeit

  - welche Brennweite

 

Desweiteren:

 

  - von welchem Standpunkt aus wird das Bild gemacht

  - aus welcher Höhe

  - in welche Richtung

  - welche Neigung der Kamera

  - Hoch- oder Querformat

  - wie wird der Raum vorbereitet

  - welche Lichtquellen werden benutzt

  - was wird in der Nachbearbeitung gemacht

 

aber auch:

 

 - wird immer aus derselben Höhe fotografiert

 - wird immer im gleichen Format fotografiert

 - in welcher Reihenfolge werden die Bilder präsentiert

 

Diese und weitere Fragen müssen teilweise für jedes Bild einzeln entschieden werden, teilweise können Sie grundsätzlich für das Objekt beantwortet werden.

 

Bewusste Entscheidungen pflastern den Weg vom Knipsbild hin zur anspruchsvollen Fotografie. Es macht einen Unterschied, ob das Bild von einem Punkt aus aufgenommen wurde, auf dem man zufällig gerade stand, oder ob verschiedene Positionen ausprobiert und die mit der besten Bildwirkung ausgewählt wurde. Die Aufnahmehöhe von der Augenhöhe des Fotografen abhängig zu machen, ist sicher nicht die beste Entscheidung. Man kann einen Raum so fotografieren wie er ist, oder man räumt z.B. die leeren Pfandflaschen erst einmal aus dem Bild. Man kann die Belichtung einer Automatik überlassen, die entscheiden soll, ob die hellen Fenster oder der im Gegensatz dazu recht dunkle Innenraum korrekt belichtet sein soll, oder man entscheidet das selber. 

 

Ich wünsche Ihnen kluge Entscheidungen, auch bei der Fotografie. Vielleicht helfen ihnen meine Tutorials bei der Entscheidungsfindung etwas weiter.