Viele Fotografien, die man in Exposés oder in Internetanzeigen findet, könnten durch eine einfache Nachbearbeitung wesentlich aufgewertet werden. Manche Fehler, die während der Aufnahme der Fotos gemacht wurden, lassen sich noch korrigieren. Im folgenden Beitrag wird das exemplarisch dargestellt.
Bevor die einzelnen Schritte näher beschrieben werden, ein kurzes Video, das das Bild in seiner Entwicklung über die einzelnen Bearbeitungsstufen zeigt:
Hier einmal der Ausgangspunkt und das Ergebnis der Bearbeitung:
Geliefert wurden zwei Bilder im JPEG-Format, die von einem Stativ aus mit verschiedenen Belichtungszeiten aufgenommen worden sind, neben dem oben links gezeigten auch noch eines, das etwas dunkler ist. Die Bearbeitung wird mit dem weit verbreiteten Werkzeug GIMP durchgeführt. GIMP läßt sich kostenlos von der Entwicklerseite aus dem Netz herunterladen.
Als erstes wird das Bild aufgehellt. Hierbei wirde die Funktion „Farbkurven korrigieren“ genutzt:
Die Diagonale stellt alle Helligkeitsstufen, die im Bild vorhanden sind, dar. Ganz links stelle man sich die fast schwarzen Bereiche vor, ganz rechts die fast weißen Bereiche. Klickt man jetzt mit der linken Maustaste auf die Diagonale und zieht sie nach oben oder unten werden die entsprechenden Flächen im Bild heller oder dunkler. Es wird die in der Grafik angezeigte Einstellung genutzt. Man kann schon an der Grafik erkennen, dass hier im hellen Bereich gearbeitet wird. Das Ergebnis sieht so aus:
Das Bild ist im hellen Bereich heller geworden. Das führt jedoch dazu, dass das rechte obere Viertel des Bildes völlig überbelichtet ist.
Um das zu ändern wird jetzt das dunklere Bild, welches zusätzlich gemacht wurde, in GIMP drunter gelegt und die viel zu hellen Teile (Fenster, Deckenpanele, Seitenteil des Hochschranks) im oberen Bild „herausgeschnitten“. Hier das Ergebnis:
Die besagten Teile des Bildes haben jetzt mehr Zeichnung. Der Blick aus dem Fenster ist immer noch sehr blass. Das Fenster wird in der Helligkeit jetzt ähnlich behandelt wie weiter oben das gesamte Bild, nur diesmal werden die dunklen Anteile noch wesentlich dunkler gemacht:
Das Seitenteil des Hochschranks ist beim „Ausschneiden“ zu dunkel geworden. Hier wird die Helligkeit nach oben korrigiert:
Das gesamte Bild neigt sich etwas nach links. Offensichtlich war die Kamera nicht ganz gerade auf dem Stativ fixiert. Im nächsten Schritt wird das Bild „begradigt“:
Da das Bild im 4:3 Format benötigt wird (die bisherigen Darstellungen waren im 3:2-Format) wird das Bild zugeschnitten:
Auf der rechten Arbeitsplatte liegt etwas Papier, das vor der Aufnahme wegzunehmen vergessen wurde. Dieses wird weg“gestempelt“:
Rechts am Rolladenschrank finden sich mehrere „Lens Flares“. Der auffälligste davon wird abgemindert:
Zuletzt wird das Bild noch etwas nachgeschärft. Hier noch einmal im Vergleich zum Ausgangsmaterial:
Fazit
Die Bearbeitung konnte dem Bild noch einiges entlocken. Man könnte sicher noch das eine oder andere weiterbearbeiten. Die eine oder andere Entscheidung innerhalb des Prozesses hätte auch anders fallen können (Beschnitt, Helligkeiten etc.).
Hätte das Ausgangsmaterial in einem anderen Format zur Verfügung gestanden (RAW-Format), wären gerade bei der Einstellung der Helligkeiten weitere Spielräume gewesen, die das Ergebnis weiter verbessert hätten. In der Praxis fotografieren jedoch die meisten Immobilienverkäufer und -makler im Format jpg, weshalb dieses Beispiel gewählt wurde.
Grundsätzlich ist jedoch festzuhalten, dass Fotos durch die Bearbeitung die angebotenen Objekte noch besser präsentieren können.